RABBIT - Radnabenantrieb ohne Bremse / Bremswiderstand integriert in Thermomanagement
Die Elektromobilität ist motiviert durch die Reduktion der Emissionen, möglichst Well-to-Wheel. Hierfür muss die Gesamteffizienz des Fahrzeugs erhöht werden. Elektrofahrzeuge mit Radnabenantrieben bieten erstmalig die Chance, Fahrzeuge ohne ein mechanisches Reibungsbremssystem an der Hinterachse zu realisieren und damit Feinstaubemission zu reduzieren.
Zwei Radnabenantriebe stellen die notwendige Bremsleistung generatorisch bereit. Sie erlauben gleichzeitig eine radindividuelle Regelung des Drehmoments, was Voraussetzung für zulassungsrelevante Fahrdynamikregelsysteme ist. Um die anfallende Bremsenergie zu jedem Zeitpunkt sicher aufnehmen zu können, ist eine alternative Energiesenke erforderlich. Hierfür wird ein elektrothermischer Rekuperator, ausgeführt als Bremswiderstand, eingesetzt. Er erlaubt die Nutzung der Bremsenergie auch bei für das Batteriesystem ungünstigen Umgebungsbedingungen bzw. Ladezuständen. Durch Bereitstellung der rekuperierten Energie für das Thermomanagement des Gesamtfahrzeugs wird ein Beitrag zur Erhöhung der Reichweite geleistet.
Die Herausforderung beim voll-rekuperativen Bremsen liegt in der Erfüllung gesetzlicher Zulassungsbestimmungen und den noch strengeren Anforderungen der Fahrzeughersteller. Das Projektziel des 2015 bis 2021 vom BMWi geförderten und durch das DLR als Projektträger betreuten Forschungsprojekts RABBIT war die Entwicklung eines fehlertoleranten und funktional sicheren elektrischen Antriebsstrangs mit alternativer Energiesenke, der all diesen Anforderungen genügt und gleichzeitig eine vollständige elektrische und thermische Nutzung der beim Bremsen anfallenden Energie ermöglicht.